Pfarreiengemeinschaft

Hofdorf - Hagenau - Martinsbuch - Steinbach

Pfarrkirche Martinsbuch - St. Martin



Das Dorf Martinsbuch liegt inmitten des Hügellandes zwischen Landshut und Straubing. Schon der "-puch"-Name lenkt den Blick in die spätere Zeit der Binnenkolonisation. Das Martinspatrozinium der Pfarrkirche, gleichfalls im Ortsnamen enthalten, weist wohl in das 9. Jahrhundert.




              Kirche vor dem Umbau


So wurde Martinsbuch auch ohne Zweifel durch die Benediktiner zum christlichen Glauben geführt, denn diese hatten schon um 800 unter Bischof Adalwin zu Regensburg das Kloster St. Emmeran und 1109 die naheliegenden Klöster Mallersdorf und Haindling gestiftet.


Vermutlich befand sich hier in Martinsbuch Grundbesitz des Bajuwarenherzogs. Die Karolinger unterstellten nämlich gern die Kirchen an ihren Staatsgütern dem Schutz des hl. Martin. Ein Zeichen für das hohe Alter einer hier bestehenden Kirche ist auch die große Ausdehnung der Pfarrei in früheren Jahrhunderten, deren geistiger Mittelpunkt das Gotteshaus war. Zur Pfarrei gehörten die Ortschaften Franken, Neuhofen, Pramersbuch, Wissing, Weichshofen, Mengkofen, Feldkirchen und Tunzenberg.

           

                    Kirche seit 1736


Als einer der ersten Pfarrer wird Berthold der Mengkofer (1351) genannt, dem auch der gesamte Besitz zu Martinsbuch von seinem Vater durch die Hände des Bischofs geschenkt wurde. Pfarrer Berthold stiftete mit dem Seinen, das Pfarrwiddum, die noch heute bestehenden Pfarrpfründe.

Martinsbuch stellte wohl im Mittelalter eine Art geistliches Zentrum für jene Gegend dar, wofür die große Ausdehnung der Pfarrei in jener Zeit sowie der sich in der Pfarrkirche befindliche, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert stammende, Taufstein sprechen.

Über das Aussehen der früheren Kirche haben wir leider keine Informationen, da die Bücher von 1505, in den Zeiten des 30-jährigen Krieges, verbrannten.


Erst vom Jahr 1631 heißt es, dass unter Pfarrer Höpfel am Kirchturm der Vorgängerkirche gebaut wurde. Größere Arbeiten wurden 1690 verrichtet, darunter auch, dass die Friedhofsmauer in bedeutender Länge erneuert wurde.

Da das Gotteshaus für die Besucherzahl aus der Pfarrei längst zu klein wurde, kam es 1726, unter Pfarrer Pramhofer, zu einem Erweiterungs- bzw. fast vollständigem Neubau. Dieser wurde vom Dingolfinger Stadtmaurermeister Kasper Hagn geschaffen (das heutige Gotteshaus), der  10 Jahre später, am 7. August 1736, durch Hochwürdigen Herrn Weihbischof Godefridus zu Ehren des hl. Martins geweiht wurde und somit seinen Abschluss fand. 


Inneres der Kirche St. Martin um 1912


Allerdings ohne neuen Kirchturm, der jedoch noch im gleichen Jahr von der Regierung genehmigt wurde. Über die Ausstattung der neuen Pfarrkirche lassen sich für das 18. Jahrhundert einige Angaben machen. Sie zeigen das stete Bemühen der Pfarrherren und der Gemeinde ihre Kirche in schönem Schmuck zu erhalten. Besondere Beiträge leistete dazu die 1754 errichtete "Bruderschaft zum hl. Martin und Wendelin". Sie ließ z. B. 1755/1756 einen neuen rechten Seitenaltar mit Bild des hl. Wendelin errichten.

1758 ließ man der Orgel eine neue Fassung angedeihen und an die Brüstung der Empore wurden Szenen aus dem Leben des hl. Wendelin gemalt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verfügte die Kirche Martinsbuch über drei im Funktionarium erwähnte fixe Altäre, nämlich den Hochaltar zu Ehren des hl. Martin, den linken Seitenaltar zu Ehren der Gottesmutter Maria und den rechten Seitenaltar zu Ehren des hl. Wendelin.